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  • #16048
    Avatar-FotoErictrav .
    Teilnehmer

    Frontantrieb geht natürlich gar nicht. Der einzige Vorteil ist ein Kostenvorteil. Allerdings gibt es ja mittlerweile auch BMW und Mercedes mit Frontantrieb.

    Italienische Autos waren ja schon immer schicker, aber die Technik war mit deutschen Produkten nicht vergleichbar. Schon mal gar nicht mit den o.g. BMW.

    Das Blöde am Urlaub sind die Touristen.

    Don't drink and drive!

    #16050
    Avatar-FotoErictrav .
    Teilnehmer

    Einen Alfa 155, war ein halbes Jahr alt. Er erfüllte fahrdynamisch die Erwartungen nicht im Ansatz. Die 3er BMW fuhren Kreise um mich.

    Dann fuhr ich mal einen 4200 CC, ein Jahr lang, 30.000 km. Immer noch eines meiner Favoriten. Verbrauch selten unter 18 l, hin und wieder verabschiedete sich die Sicherung fürs Licht und einmal ging die Scheibe beim Schließen der Tür nicht runter. Deshalb mit offener Tür in die Werkstatt (die schließt dann nicht mehr). Den Wagen durfte ich fahren, weil er dem eigentlichen Leasingnehmer nicht mehr gefiel.

    Mir gefiel er sehr gut, aber der 997 war einfach wirtschaftlicher (und schneller). Nur kam er lange nicht an den 4200 ran. Deshalb überlege ich ja immer noch, mir mal einen gebrauchten anzuschaffen. Aber ich scheue mich vor dem Reparaturrisiko.

    Mit Mercedes hatte ich auch schon Probleme, aber nie mit BMW. Die waren immer zuverlässig und schnell.

    Und es ist keine AMS Weisheit, dass die deutschen Fahrzeuge, insbesondere BMW, deutlich effizienter sind.

    Bessere Fahrleistungen bei weniger Verbrauch sagt eigentlich schon alles.

    Achja, man muss Autos nicht besitzen um sie zu beurteilen, fahren reicht meist aus.

    Das Blöde am Urlaub sind die Touristen.

    Don't drink and drive!

    #16052
    Avatar-FotoEcki1960
    Teilnehmer

    Lieber Herr 1960, warum wundert es mich nicht, daß Sie das Baur Cabrio ebenso schätzen wie ich? Ich liebe dieses etwas skurrile Auto, Baur hat jahrzehntelang den einzigen offenen BMW gebaut, zunächst als 02er, dann als 3er der ersten Generation, dann kam die zweite Generation, besonders reizvoll fand ich das dunkelblau-metallicfarbene Exemplar als 325 iX mit Allradantrieb, welches Freunde meiner Eltern in ihrem Chalet im Engadin stehen hatten. Wirklich selten und höchst reizvoll finde ich auch die letzte Generation der Baur Cabriolets, die Cabrio-Limousine auf Basis des E36, solch ein Auto wird es nie wieder geben! Die etwas abseitigen Autos besonders liebende Grüße, Hugo.

    Das BMW 325iX Baur Cabrio war in der Tat ein sehr besonderes Fahrzeug, ein Cabrio mit Allradantrieb, sowas hatte es meines Wissens, abgesehen von Geländewagen, noch nicht gegeben. Insofern schön, lieber Herr Servatius, dass Sie auf dieses Modell hinweisen. Überhaupt gehörten die Baur-Cabrios immer zu meinen Traumautos, zB auch das Cabrio der Baureihe E21, von dem  zu meiner Abiturientenzeit immer ein Exemplar an meinem Schulweg stand, an dem ich täglich vorbeikam. Es war ein weißer BMW 316 mit den runden Einzelscheinwerfern, völlig ohne Extras und auf Stahlrädern und gehörte einer älteren Dame, und mein genauso verstrahlter bester Schulfreund und ich bewunderten es sehr. Leider scheinen die E21 Baur TC1 im Gegensatz zu den Nachfolgern TC2 weitgehend verschwunden zu sein, zumindest ist es ein paar Jahre her, dass ich zuletzt in Westerland/Sylt ein Exemplar gesehen habe.

    Die Farbgebung in ganz Weiß muss man nicht mögen, aber sie ist immerhin sehr zeitgeistig.

    Vom E36 Cabrio bzw. besser Cabriolimousine bin ich nicht der ganz große Fan, es ist mir doch etwas zu wenig offen, allerdings eine wirkliche Rarität.

    Doch die allerschönsten BMW Cabrios waren für mich das E30 Cabrio und sein ideeller Vorgänger 1600 Cabrio von Baur, ich finde, sie stehen in optimaler Weise für die Werte von BMW.

    Heute ganz weiß-blaue Grüße

    E N-R

    #16053
    Avatar-Fotohugoservatius
    Administrator

    Ich denke, daß ich beide Positionen verstehen kann und daß ich vor allem beide „Lager“ besessen habe und beurteilen kann.

    Seit ich den Führerschein hatte, habe ich die BMW’s meines Vaters bewegt, bis auf einen 750 iL alles 5er-BMW’s, einer von Alpina und zwei von der Motorsport GmbH. Dazu den 635 csi.

    Besessen habe ich immerhin schon vier Italiener, einen Fiat Cinquecento Sporting, den Alfa 156, den Quattroporte und jetzt den Fiat 500.

    Der Cinquecento war ein zwar etwas blechern verarbeitetes, aber extrem zuverlässiges, völlig rostresistentes Auto, sehr einfach und doch sehr vergnüglich. Das Design war spartanisch und dennoch anspruchsvoll, der Wagen war wirklich – für solch ein preiswertes, einfaches Auto – sehr schön. Nur, daß er Pink wurde, das hat mich etwas gestört…

    Der Alfa 156 ist sehr gut verarbeitet, wenn auch sehr leicht und filigran wirkend, auch er ist komplett rostresistent, einmal bin ich mit defekter Kupplung liegen geblieben, ansonsten hatte ich überhaupt keine Probleme. Lack und Leder sehen aus wie neu, nur der sich auflösende Softlack an der Mittelkonsole und den Fensterheberschalterumrahmungen hat mich zur Verzweiflung gebracht. Und der Frontantrieb hat mich nie ernsthaft gestört. Und daß er bis heute unglaublich elegant, liebevoll gestaltet, zeitlos und fein ist, das stellt sicher niemand in Frage, formal ist der Alfa ein absolutes Meisterwerk.

    Ähnlich verhielt es sich mit dem Quattroporte, sehr ordentliche Verarbeitung, eine unfaßbar schöne Karosserie, gegen die das Interieur etwas abfiel, fahrdynamisch beeindruckend, allerdings mir etwas zu laut. Aber auch beim Quattroporte war dieses undefinierbare Gefühl der Fragilität, er ist natürlich nicht aus dem Vollen geschnitzt wie ein Phaeton oder ein M5. Und auch er entwickelte diese Klebrigkeit bestimmter Schalter und Oberflächen, ich hasse diese Eigenschaft der Italiener!

    Und der kleine 500er? Ihn habe ich noch nicht lange genug, um ihn wirklich beurteilen zu können, die Verarbeitung scheint mir recht hochwertig, er wirkt deutlich stabiler in jeder Hinsicht als der Cinquecento oder auch der Alfa. Allerdings ist er fahrdynamisch lange nicht auf dem gleichen Niveau wie optisch. Der Wagen fährt sich etwas hölzern, mit seinen 69 PS ist er nicht wirklich schnell unterwegs, aber dafür ist er wirklich extrem symphatisch, er ist sorgfältig und liebevoll gestaltet bis ins Detail und er hat einen riesigen Wohlfühlfaktor, um kein Geld der Welt würde ich ihn gegen einen VW Up!, einen Polo, einen 1er-BMW eintauschen, denn, wenn ich Fahrdynamik erleben will, dann frage ich Frau Servatius nach den Schlüsseln für ihren Porsche…    Erwähnte ich schon, daß ich ganz verliebt bin in meinen Fidelio? Und daß er seit heute Beulen- und Kratzerfrei ist?

    Die Italienischen Fahrzeuge haben mir bzw. geben mir immer das Gefühl, ein ganz besonders Fahrzeug zu bewegen, ich habe immer das Bedürfnis, braune Rauhlederschuhe zu schmalen, grauen Anzügen anzuziehen, sie verströmen ein Gefühl, wie es Deutsche Fahrzeuge einfach nicht können!

    Dafür können die etwas anderes:

    Sie funktionieren absolut perfekt, sind ebenso perfekt verarbeitet, wirken immer wie aus dem vollen geschnitzt und überdecken damit ihre etwas spröde, Nordeuropäische Frugalität.

    Und fahrdynamisch habe ich nie bessere Autos gefahren, die BMW’s waren – damals? – unglaublich schnelle, zuverlässige und funktionale Autos, ähnlich wie eine Leica-Kamera oder eine Braun-Stereoanlage, sauber gestaltet, perfekt verarbeitet, natürlich ohne die „Italianata“ der Autos von der anderen Seite der Alpen, dafür unkapputbar und in ihrer Funktionalität und Perfektion von hohem Reiz. Allerdings sollten sie unbedingt schwarz sein…

    Und welche Art von Fahrzeugen ich bevorzuge?

    Ganz einfach: Beide!

    Ich liebe die Eleganz, das Design, den Chic der Italiener. Und ich liebe den „HfG-Ulm-Charme“ der Produkte von Paul Braq, Klaus Luthe, Peter Schreyer und Ferdinand Alexander Porsche. So, wie ich die manchmal skurrile Eleganz der Briten und das Savoir-vivre der eleganten Franzosen wie den Peugeots von Pininfarina, den Citroens, DS, GS, CX, BX, liebe.

    Damals jedenfalls, bis in die frühen Nullerjahre, da gab es noch deutlich wahrnehmbare Unterschiede, damals waren die liebenswerten nationalen Unterschiede der Fahrzeuge noch sicht- und spürbar und wir alle sollten froh sein, daß es so war und teilweise wenigstens auch noch so ist!

    Und jetzt steige ich mit einer Sächsischen Armbanduhr, einem Italienischen Pullover, einem Österreichischen Jackett , einer Amerikanischen Brille und Ungarischen Schuhen in mein kleines, rotes, Italienisches Auto und freue mich daran, das Beste aus den unterschiedlichen Ländern genießen zu können!

    Nie völlig festgelegte Grüße, Hugo.

    „Also, ich mußte wieder auf ein paar Tage nach Bodenwerder. Meine Mutter wollte mich dringend sprechen. Sie hatte angerufen, ich solle doch bitte mal rasch kommen, es war ganz unheimlich gewesen am Telefon.“

    #16054
    Avatar-FotoBWQ .
    Teilnehmer

    Der Quattroporte ist dem M5 in fast allen Belangen unterlegen. Trotz dessen habe ich keinen BMW sondern einen Quattroporte. Er spricht mich emotional einfach an, was bei den deutschen Produkten leider nicht mehr so ist. Die klebrigen Schalter und Taster habe ich ebenfalls zu beklagen.

    Beim Frontantrieb hört bei mir allerdings der Spaß auf.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 3 Monaten von Avatar-FotoBWQ ..
    #16056
    Avatar-FotoErictrav .
    Teilnehmer

    Doch, man muss Fahrzeuge besitzen, um sie bewerten zu können

    Nein, muss man nicht. Fahre einfach mit dem 4200 und dem 997 S ein paar schnelle Runden und dann an dir Tanke. Das reicht schon um zu merken, dass der 997 das bessere Auto ist.

    Aber trotzdem stelle ich mir lieber den Maserati in die Garage, denn er ist einfach wunderbar mit seinen 8 Zylindern und dem elegantem Design.

     

    Das Blöde am Urlaub sind die Touristen.

    Don't drink and drive!

    #16063
    Avatar-FotoErictrav .
    Teilnehmer

    So richtig bereut habe ich nur einen einzigen Kauf, es war ein Benz, Gebrauchter, Motorschaden nach 2 Monaten.
    Autos für immer zu behalten finde ich faszinierend. Dazu fehlten mir leider immer die Möglichkeiten, das wäre eine eine spannende Sammlung geworden.
    Um noch einmal auf das Thema zurückzukommen, von den aktuellen BMW gefällt mir genau keiner. Seit Bangle den seltsamen 7er auf die Straße brachte war es das für mich.

    Der aktuelle M4 sieht so dermaßen gruselig aus, da gehen mir die Schimpfworte aus.

    Wenn man dann noch die aktuelle Giulia daneben stellt, es gibt doch auch heute noch schöne Autos.
    Vom schönen Italien träumende Grüße, Eric

    Das Blöde am Urlaub sind die Touristen.

    Don't drink and drive!

    #16064
    Avatar-Fotohugoservatius
    Administrator

    Im Behalten von Autos bin ich ja ganz gut, aber das ist nicht nur bei Autos so….
    Aber andererseits interessieren mich viel zu viele Fahrzeuge, als das ich sie alle haben könnte und auch wollte, denn so eine Sammlung ist eigentlich nicht das, was ich will. Eigentlich.
    Denn trennen kann ich mich immer nur ganz schwer und hinterher ärgere ich mich häufig, wenn ich mich getrennt habe.
    Idealerweise würde meine Sammlung aus einer feinen, großen Limousine, einem Gran Tourismo, einem Porsche, einem Käfer Cabrio, einem Mini Cooper, einem Land- oder Range Rover sowie einem eleganten, schnellen Alltagsfahrzeug bestehen. Mehr braucht kein Mensch. Eigentlich.

    Über die aktuellen BMW‘s decke ich den Mantel des Schweigens, aber auch über die aktuellen Audis und Mercedesse. Und Jaguare. Und Maseratis. Und Ferraris.
    Die Giulia ist schöner als ihre Konkurrenten, aber die Designqualität eines 156 hat sie nicht. Vor allem nicht in der Überdrüberversion mit viel zu viel Lametta. Wahrscheinlich is das Zeitalter der Eleganz und der leisen Töne schlicht vorbei und es bleibt dem Feingeist nur noch, in Erinnerungen zu schwelgen.

    Resignative Grüße, Hugo.

    „Also, ich mußte wieder auf ein paar Tage nach Bodenwerder. Meine Mutter wollte mich dringend sprechen. Sie hatte angerufen, ich solle doch bitte mal rasch kommen, es war ganz unheimlich gewesen am Telefon.“

    #16074
    Avatar-FotoEcki1960
    Teilnehmer

    Tja, das Behalten von Autos, damit ist es in der Tat schwierig, von den Möglichkeiten des Sparkontos einmal abgesehen, erschweren auch profane Dinge wie Steuern, Versicherungen und TÜV den Aufbau eines allzu großen Fuhrparks. Und dann ist da ja noch die Garagenfrage, die sich kaum befriedigend lösen lässt, wenn man mitten in der Stadt wohnt, wo Garagen Mangelware sind.  Ich habe, die Fahrzeuge meiner lieben Frau eingerechnet, insgesamt bisher rund 20 Autos besessen, von denen leider die meisten irgendwann wieder gehen mussten. Einige, die ich heute besitze, durften bleiben und ein paar Verkäufe bereue ich bis heute, aber mit 6 Fahrzeugen bin ich mittlerweile  an der Grenze dessen angelangt, was gut zu schaffen ist, denn die Autos wollen schließlich auch bewegt werden.
    Schade nur, dass mir dadurch einige Fahrzeuge entgehen werden, die ich immer auf meiner Wunschliste hatte, so bräuchte ich an sich dringend ein Peugeot 504 Cabrio und einen Saab 900 Turbo, der notfalls auch geschlossen sein dürfte. Andererseits sind alle meine jetzigen Fahrzeuge zwar weder exklusiv noch herausragend wertvoll, dafür aber persönliche Traumautos und langjährige Familienmitglieder, die nur zufällig in den Garagen wohnen, welches sollte ich da weggeben?

    Grübelnde Grüße

    E N-R

    #16095
    Avatar-Fotohugoservatius
    Administrator

    Unlängst sah ich in Berlin einen unfaßbar perfekten, ganz frühen 633 csi, mich machte das Auto eher traurig, weil es mir vor Augen führte, was BMW einmal für eine großartige Marke war und was aus dieser Marke geworden ist…

    Diese Coupés haben eine fast schon Italienische Eleganz und wirken bis heute völlig zeitlos, irgendwie trauere ich Harald ein bißchen hinterher…

    Weiß-blaue Grüße, Hugo.

    „Also, ich mußte wieder auf ein paar Tage nach Bodenwerder. Meine Mutter wollte mich dringend sprechen. Sie hatte angerufen, ich solle doch bitte mal rasch kommen, es war ganz unheimlich gewesen am Telefon.“

    #16107
    Avatar-FotoEcki1960
    Teilnehmer

    Was für ein schöner BMW und welch ein wunderbarer Fang für den Carspotter, da beneide ich Sie, lieber Herr Servatius! Einen so frühen BMW 633 CSI, sogar noch mit den ganz alten schwarz unterlegten Schriftzügen, sieht man äußerst selten. Und in der Tat, da müssten doch die heutigen Designer bei BMW ins Grübeln kommen und sich im Stillen fragen, ob sie mit ihrer heutigen Formensprache auf dem richtigen Weg sind.

    Nebenbei zeigt sich wieder einmal, dass man nie genügend Autos haben kann, denn irgendwelche Traumfahrzeuge gibt es immer, aber leider gibt es da Grenzen, wie die nötige Zeit oder das Sparkonto.

    Bedauernde Grüße

    E N-R

    #16122
    Avatar-FotoEcki1960
    Teilnehmer

    Kürzlich beim Einkaufen bei uns in der Kieler Innenstadt traf ich auf dieses schlichte BMW Cabrio, das mich ins Philosophieren brachte. Eine zeitlos schöne Form, ein prächtiger Sechszylinder, ein Verdeck zum Aufklappen, dazu noch robuste Technik und weitgehende Rostresistenz, was braucht es mehr zum automobilen Glück?

    Philosphierende Grüße

    E N-R

    #16124
    PoxiPower .
    Teilnehmer

    Bezüglich 6er: In der Garage meines verstorbenen Bruders steht noch dessen wunderbares 628 CSI Coupe. Außen blau, innen graues Leder und fast volle Hütte. Ich fürchte aber, der Wagen wird in den nächsten Jahren verkauft 🙁

    Es ist der Wagen ganz links 🙂

    #16125
    Avatar-Fotohugoservatius
    Administrator

    Was für ein schöner BMW und welch ein wunderbarer Fang für den Carspotter, da beneide ich Sie, lieber Herr Servatius! Einen so frühen BMW 633 CSI, sogar noch mit den ganz alten schwarz unterlegten Schriftzügen, sieht man äußerst selten. Und in der Tat, da müssten doch die heutigen Designer bei BMW ins Grübeln kommen und sich im Stillen fragen, ob sie mit ihrer heutigen Formensprache auf dem richtigen Weg sind.

    Ja, lieber Herr 1960, der frühe 6er auf der Reichsstraße hier, ganz in der Nähe meines Büros, der war schon ein ganz besonderes Fahrzeug in seiner Perfektion und Schlichtheit.

    Und mir geht es genauso, ich frage mich, wie das BMW-Design so aus dem Ruder laufen konnte, warum aus den sehr funktionalen und doch eleganten BMW’s solche Monster mit 1.000 Sicken und Kanten und diesen riesigen, aufgerissenen Mäulern werden konnten?

    Und auch das wunderbare, fahrerorientierte Cockpit mit der orangefarbenen Illunimation der klar gezeichneten Instrumente war ein gestalterisches Highlight, beim 6er kommt dann noch eine der elegantesten Rücksitzanlagen aller Zeiten dazu, vor allem die Integration der Kopfstützen in die Rückenlehne war extrem gut gelöst:

    Kürzlich beim Einkaufen bei uns in der Kieler Innenstadt traf ich auf dieses schlichte BMW Cabrio, das mich ins Philosophieren brachte. Eine zeitlos schöne Form, ein prächtiger Sechszylinder, ein Verdeck zum Aufklappen, dazu noch robuste Technik und weitgehende Rostresistenz, was braucht es mehr zum automobilen Glück?

    Nicht viel mehr braucht es zum automobilen Glück, da stimme ich Ihnen zu!

    Ich habe dieses BMW Cabriolet immer sehr geliebt, ebenso den Nachfolger, schnelle, sauber gezeichnete, elegante und zuverlässige Autos, die zwar besonders waren, aber dabei eine feine, gelassene Normalität ausstrahlten. Eine ähnliche Wirkung hatten das Mercedes E-Klasse Cabriolet, das Saab Cabrio und, eine Klasse darunter, das wunderschöne Peugeot 304 Cabriolet. Das ist einer der Gründe, warum Frau Servatius ihr Saab 9.3 Cabrio so liebt, die Eleganz des Cabriolets, gepaart mit der Freude am Offenfahren und der Normalität und Solidität des Saabs.

    Überhaupt finde ich, daß viersitzige Cabrios eine besondere Ausstrahlung haben, die Viersitzigkeit gibt ihnen einerseits einen großen Nutzwert, andererseits fehlt ihnen die verkrampfte Sportlichkeit des Zweisitzers und dazu signalisiert das Fahrzeug, daß man frei von Dienstwagenvorgaben und dem Zwang, übergroße Transportaufgaben zu erledigen, ist, das viersitzige Cabriolet ist für mich ein bißchen das Symbol der feineren Lebensart.

    Aber die Zielgruppe für solche Fahrzeuge scheint auszusterben, die Verkaufszahlen von Cabriolets sind seit Jahren rückläufig, ich weiß gar nicht, ob es noch ein 3er-Cabrio gibt, auch E-Klasse und Audi Cabrios scheinen irgendwie verschwunden, bei VW gibt es mittlerweile weder das etwas kindische Beetle Cabrio noch ein Golf Cabrio, stattdessen sollen sich die armen Kunden mit dem unfaßbar komischen T-Roc-Cabrio lächerlich machen…

    In den besseren Vierteln der Städte stehen anstelle eleganter Cabriolets oder feiner Kombinationskraftwagen mittlerweile nur noch SUV’s unterschiedlichster Größen und Scheußlichkeitsklassen, in der Regel reicht auch nicht mehr nur ein SUV, gerne wird die Kombination aus Macan für die Dame des Hauses und Cayenne für das Familienoberhaupt geleast, eine Einkommensstufe drunter sind es dann Opel Mocca oder Ford Kuga in Kombination mit Volvo XC irgendwas oder BMW X1,2,3,4,5. Und auch in den Reihenhaussiedlungen stehen nicht mehr Opel Astra oder VW Golf im Carport, ein Renault Captur oder ein Hyundai Sportage muß es schon sein.

    Spannend wäre es, wenn diese Entwicklung mal von vorurteilsfreien Soziologen untersucht werden würde, ich jedenfalls kann mir die Vorliebe nicht nur der Deutschen aller sozialen Schichten für diese Fahrzeuge nicht erklären!

    Aber vielleicht ist es ein Zeichen des Alters, wenn man verständnislos auf den gesellschaftlichen Wandel schaut…

    Mit philosophischen Grüßen, Hugo.

    „Also, ich mußte wieder auf ein paar Tage nach Bodenwerder. Meine Mutter wollte mich dringend sprechen. Sie hatte angerufen, ich solle doch bitte mal rasch kommen, es war ganz unheimlich gewesen am Telefon.“

    #16126
    Avatar-FotoErictrav .
    Teilnehmer

    Sehr treffend geschrieben, Herr Servatius. Vielleicht kann man noch hinzufügen, die SUVs sind genauso wenig im Gelände wie die Cabrios früher offen gefahren wurden.

    Leider habe ich mittlerweile den Eindruck, den Menschen ist es wirklich egal wie hässlich ihr Fahrzeug ist.

    Statt eines 3er Cabrios gibt es dieses merkwürdige Gefährt:

    Die Marke ist endgültig verloren.

    Das Blöde am Urlaub sind die Touristen.

    Don't drink and drive!

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